Reef trip 2016
Hallöchen meine Lieben,
eigentlich wollte ich mich ja mal etwas öfter melden, aber irgendwie klappt das nicht so gut. Morgen bin ich schon 4 Monate und eine Woche hier und es sind nur noch 5 Monate und 3 Tage bis ich meine Eltern wiedersehe in Sydney. Ich weiß nicht, ob ich das schon erwähnt hatte, aber eigentlich wollte ich ja nächstes Wochenende mit der Schule und den anderen Internationals nach Sydney fahren, aber es gab eine kleine Planänderung, den ich habe mich dazu entschlossen, auf den Reef trip mitzufahren, anstatt mit nach Sydney. Erstmal muss ich wohl vorweg sagen, dass ich gerade mit Fieber und einer Erkältung im Bett liege und dass es erst eine Woche her ist, seitdem ich das letzte Mal krank war. Auf jeden Fall wollte ich euch unbedingt von einem ganz besonderen Ereignis erzählen, nämlich dem "Reef Trip". Das ist ein einwöchiger Trip mit der 52 12. Klässlern auf eine einsame Insel im Great Barrier Reef, wo niemand lebt und wo auch normalerweise keine Leute hin dürfen, denn Nort West Island, der Name der Insel, ist ein Naturschutzgebiet. Nun ja, unsere Schule hat das riesige Glück, eine Genehmigung für diese Insel bekommen zu haben und so sind wir eine der einzigen Schulen, die solch einen Trip machen können. Als ich davon das erste Mal gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich da mitmöchte, aber dann ist mir aufgefallen, dass ich da gar nicht mehr in Australien bin, denn der reef trip findet im 3. Term von Year 12 statt und ich fliege nach dem 1. :(
Es ist auf jeden Fall ein Privileg mitfahren zu dürfen, denn nur gute Schüler, die sich gut benehmen dürfen mit und deswegen sind wohl 2 Wochen vor dem Trip auch 3 Plätze für den Reef trip 2016 freigeworden. Die Lehrer versuchen eigentlich immer ein paar Internationals mitzunehmen und deswegen hat der eine Lehrer auch ein paar in seiner Klasse gefragt, aber nur Louise, eine norwegische Freundin von mir, hat ja gesagt, aber sie wollte nicht als einzige mitfahren und dann haben die Lehrer gesagt, dass sie eine Freundin mitbringen darf, die auch Marine Studies oder Aquatic Practices hat, mitnehmen darf. Die Fächer sind die Voraussetzung dafür, dass man sich überhaupt bewerben darf. Louise hat schließlich mich gefragt und ich habe natürlich gleich ja gesagt und die Lehrer haben das gleiche gesagt und somit sind letztendlich Louise, Svea (eine andere Deutsche) und ich mitgekommen. Klar hatte ich am Anfang etwas Angst, weil wir ja keinen kannten und es war auch alles extrem kurzfristig, denn ich musste mir in einer Woche eine komplette Campingausrüstung, einen Neoprenanzug und eine Schnorchelausrüstung besorgen. Deswegen war ich auch ziemlich im Stress und dass ich dann auch noch, kurz bevor es los ging, krank wurde, war natürlich nicht optimal. Ich musste erstmal zum Arzt und Antibiotika nehmen, aber hey: Ich kann sagen, dass ich mal bei einem australischen Arzt war. :D
Auf jeden Fall ging es dann nach einer Woche unendlicher Aufregung los und ich kann sagen: Das war der beste Trip meines Lebens, ich meine wann kann man sowas schon mal erleben?
Die Tour zur Insel war echt hart, denn wir mussten erst 9 Stunden Bus fahren durch halb Queensland nachts und haben irgendwo bei Mc Donald's gestoppt. Dann mussten wir bei strömendem Regen 2 Stunden in der Pampa auf die Fähre warten und dann, "yeah", 6 Stunden mit der Fähre bei Regen fahren und ich hatte ziemlich lange nichts mehr gegessen. Also das war nicht so cool, vor allem nicht, als mir nach dem Essen auf dem Boot richtig schlecht wurde. Natürlich sind wir auch bei strömendem Regen angekommen und waren, nachdem wir die ganzen Sachen nach einer Stunde vom Boot geladen haben, klitschnass. Das war irgendwie der schlimmste Anfang, den man sich vorstellen kann und ich glaube jeder wollte nur noch nach Hause. Das Problem war auch, dass man sich dort nirgends unter stellen konnte, denn da war halt nichts und wir mussten unsere Zelte aufbauen (unser Zelt hatte zum Schluss "kleine Pfützen" innen drin). Jetzt habe ich mich natürlich mal wieder bei den ganzen uninteressanten Sachen aufgehalten. :D
Die nächsten Tage hatten wir aber sehr gutes Wetter, es wurde sogar immer schöner und am Ende hatten wir bestimmt über 30 Grad. Die Insel war ein Traum: weißer, einsamer Sandstrand, türkisblaues Wasser, umgeben von dem Great Barrier Reef und wenn man um die Insel gelaufen ist, was ungefähr eine Stunde gedauert hat, hat man um die 30 Schildkröten gesehen. Am 2. Abend haben wir sogar gesehen, wie eine Schildkröte Eier gelegt hat. Das war richtig beeindruckend! So richtig viel haben wir eigentlich gemacht, da dort ja wie gesagt nichts wirklich war außer Strand, Regenwald und Meer. Louise und ich haben richtig nette Leute gefunden und im Nachhinein bin ich traurig, dass wir nicht im 12. Jahrgang sind, denn die Leute waren einfach so viel netter, als im 11. Jahrgang und es ist schade, dass die alle nur noch 3 Wochen auf der Schule sind, denn dann haben sie ihren Abschluss.
Am zweiten Tag sind Louise und ich um 5 Uhr fischen gewesen mit einem der Lehrer, der allerdings nicht auf unser Schule unterrichtet, aber der war ein richtiger Klischee Australier und er war richtig nett. Ich dachte eigentlich, dass Angeln langweilig ist, aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich habe mal wieder etwas neues gelernt hier. Jetzt muss mein armer Papa wohl in Deutschland mal mit mir angeln gehen. :D Das coolste war, dass wir einen riesen Tigerhai gesehen haben. Er hat wohl den Stress der Fische gespürt und auf einmal war der ein Meter von unserem Boot entfernt und der war größer als das Boot. Das war auf der einen Seite beeindruckend und cool, aber auf der anderen Seite wollte ich danach eigentlich nicht mehr schnorcheln gehen. Wer will auch schon auf seinem Grabstein stehen haben: "Wurde auf einer einsamen Insel im Great Barrier Reef von einem aggressiven Tigerhai beim Schnorcheln gefressen." ? Ich jedenfalls nicht. :D Ich wurde an dem Tag auch noch von einem Fisch, den Louise gefangen hatte, mit Blut bespuckt, als ich ihn angefasst habe. War natürlich ein bisschen eklig, aber das war mega lustig du wir haben uns alle erschrocken. Der Lehrer hat mich die ganze Woche damit geärgert. Ich war sonst noch ein Mal nachmittags erfolglos fischen und ein anderes Mal morgens mit meinem Marine Lehrer, aber das war auch nicht so erfolgreich. Sonst waren wir jeden Tag schnorcheln und erst war ich etwas enttäuscht, da das Riff keine Farbe hatte, aber dann sind wir Richtung Süden geschnorchelt und da war es auch richtig schön, bis wir fast von einem riesen Stachelrochen angegriffen wurden. Der schwamm direkt auf uns zu und ich hatte richtig Panik, während 2 Jungs, die in der Nähe waren und das gesehen haben, einfach nur gelacht haben. Es ist ein Glück nichts passiert, aber ich kann hier echt nicht so wirklich ohne Angst schwimmen gehen. Wir haben auch viele Fisch, Schildkröten und 2 kleine Haie gesehen. Leider hatte ich keine Go pro um das zu filmen. :( Ich habe auch noch einen Hai gesehen, als wir schwimmen waren im flachen Wasser und der schwamm nur ein paar Meter entfernt von uns. Der war zwar klein, aber war trotzdem gruselig. Sonst haben wir eigentlich die Insel erkundet und waren am Strand. Wir hatten auch noch sogenannte "Survivor activities". Wir waren in Gruppen eingeteilt und die Gruppen mussten dann bei kleinen Spielen gegeneinander antreten. Das Abendessen wurde auch von den Lehrern bewertet. Ich glaube wir sind letztendlich auf dem 3. Platz gelandet.
Ich glaube abschließend kann ich nur sagen, dass Bilder mehr als 1000 Wörter sagen und ich eigentlich nicht so viel schreiben wollte, aber irgendwie komme ich immer vom Thema ab. :D
See ya
Natascha xx
Hier ein paar Bilder, aber ein paar fehlen auch noch
Team purple: Matthew, Ulani, Dillan, Byron, ich, Lili, Georgia, Miss Corbett, Louise und Nicole
Georgia, Nicole, Louise und ich am letzten Abend :)
Sunset <3
Turtle picture :o
Und noch eine Schildkröte
Oh ja, wir hatten Spaß!
Willkommen im Paradies
Sieht aus wie auf den Malediven oder?!
Und noch mehr Schildkröten :D
Turtle selfie
Und nochmal der Sonnenuntergang
Ich mag das Bild eigentlich nicht so, aber da sieht die Insel schön aus
Sogar ich werde mal braun :D
Profi Camper
Unser Strand am ersten Abend, als der Regen endlich aufgehört hat
Trotz des Regens glücklich endlich da zu sein
Wir werden Ende des Jahres in das Skihotel Montafon fahren und uns die Skier anschnallen.
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